Woraus besteht die Ernährung während des Fastens?
Grundsätzlich kann ein gesunder Mensch, dessen Ernährung hauptsächlich aus Rohkost biologischer Herkunft besteht, ohne weiteres nur mit reinem Wasser fasten. Die meisten Menschen leiden an den gesundheitlichen Folgen ihrer Fehlernährung. Durch die vermehrte Ausscheidung der Schlacken während des Fastens steigt die Übersäuerung, welche dem Organismus bei der Säure-Basen-Neutralisierung seine eigenen Mineralsalze entzieht. Fastengetränke sollen deshalb basisch reagieren, Vitamine und Mineralien liefern. Wir fasten nach der Methode des Dr. Otto Buchinger, wegen des Basenreichtums, mit Früchte- und Kräutertee, Wasser mit etwas Obstsaft sowie am Abend eine Gemüsebrühe.
Wo und wie nimmt sich der Organismus den Brennstoff während des Fastens?
Weil der Organismus während des Fastens keinen festen Brennstoff von außen bekommt, muß er diese in seinem Inneren finden. Während der Fastenzeit absorbiert der Organismus also sein eigenes Gewebe, dank einem Phänomen, das Autolyse genannt wird. (Verdauung „lyse“ seiner Selbst „auto“) Man kann bei einer Fastenwoche etwa folgenden Ablauf verfolgen: Am ersten Tag reichen die im Blut vorhandenen Nährstoffe. Für einen weiteren Tag bestenfalls holt der Körper sich die in der Leber und in der Muskulatur abgelagerten selbstaufgebauten Zuckervorräte. Daraufhin verwertet der Körper die verbrauchten und kranken Zellen. Anschließend macht er sich an das leider oft in großen Mengen in uns abgelagerte Eiweiß. Erst dann werden die Fettdepots abgebaut und verwertet.
Kommt es während der Fastenwoche zu Mangelerscheinungen?
Um zu funktionieren, benötigt der Körper Sauerstoff, Kohlenhydrate, Aminosäuren, Vitamine und Spurenelemente. Beim Fasten werden die im Körper gelagerten Reserven abgebaut und verwertet. Wer sich vollwertig ernährt, braucht sich darüber keine Sorge zu machen. Wie gut unsere Vorratskammer gefüllt ist, hängt nun davon ab, wie gut vorher „eingekauft“ worden ist. Ein 7-Tage-Fasten bringt kaum jemanden aus dem Vitalstoffgleichgewicht.
Wie steht es mit dem Hungergefühl beim Fasten? Wie kann man das aushalten?
Um das Hungergefühl auszuschalten, bedient man sich beim Fasten einer einfachen Überlistung des Verdauungstraktes. Bei Beginn des Fastens wird der Darm vollständig entleert. Wenn sich im Darm keine Nahrung mehr befindet, so schaltet der Organismus sein Notprogramm ein: die Nahrungsverwertung aus den Energiereserven des Körpers. Dadurch verschwindet der Hunger für solange, wie man keine neue Nahrung aufnimmt.
Wie oft soll - muß man Darmreinigung durchführen, resp. welche Art?
Weil sich in den Darmzotten und in den feinen Krümmungen Ablagerungen befinden, welche sich seit Jahrzehnten hier festgesetzt haben, ist es möglich, daß sich während des Fastens einiges davon loslöst. Um dieses Material schnellstens auszuscheiden, ist es von Nutzen alle paar Tage eine Darmreinigung vorzunehmen. Mit Hilfe eines Präparates wie Glaubersalz o.ä. macht man eine gründliche Reinigung des gesamten Darms. Ein Einlauf kann bequemer sein, man reinigt aber damit nicht den gesamten Darm, sondern lediglich einen Großteil des Dickdarms. Rückvergiftungen durch nicht beseitigte Toxine im Darm können während des Fastens Kopfschmerzen verursachen. Eine Darmreinigung erweist sich deshalb bei Kopfschmerzen meistens als ein sehr wirksames Mittel.
Wieviel kann man beim Fasten abnehmen?
Diese Frage ist sehr komplex und hängt von vielen Faktoren ab. Durch die „Innere Ernährung“ werden Kohlenhydrate, überschüssige Eiweiß- und Fettdepots abgebaut. Dadurch wird natürlich eine Gewichtsreduzierung erfolgen. Wieviel man abnehmen wird, hängt davon ab, wieviel Übergewicht man hat, wie gut die Energieverbrennung funktioniert, wie korrekt man fastet usw. Um jedoch diesen meist erwünschten Gewichtsverlust zu stabilisieren, bedingt es eines sorgfältigen Nahrungsaufbaus und einer konsequenten Nahrungsumstellung nach dem Fasten. Auch in der Vorbereitungsphase kann man bereits ein paar Kilo abnehmen.
Kann man auch allein zuhause fasten?
Jeder gesunde Mensch kann alleine zuhause fasten, vorausgesetzt die Alltagsbeschäftigung erfordert keine große Anstrengung und Schnelligkeit. Das erfordert jedoch eine sehr große Willensstärke und Verständnis der Angehörigen. Gerade beim ersten Fasten ist es viel leichter in einer Gruppe Gleichgesinnter unter Anleitung eines Fastenbetreuers zu fasten. Nur so kann man die ganze Tragweite einer Fastenkur erfassen, das totale Loslassen, sich mit sich selbst befassen, das Wiederfinden der eigenen Mitte, die Reinigung von Körper, Geist und Seele.
Gibt es Gründe nicht zu fasten?
Es gibt mehrere Gründe: bei Erschöpfung, in der Rekonvaleszenz, während der Schwangerschaft sowie während der Stillphase, bei Herz- Kreislauf- oder Nierenproblemen, Schilddrüsenüberfunktion, bei schweren Gichtproblemen, bei Psychosen, bei schweren Krankheiten wie Tuberkulose, Krebs, Aids usw. Generell sollten kranke Menschen nur in einer Fastenklinik unter Aufsicht eines Fastenarztes fasten.
In welchem Alter darf man fasten?
Jeder ausgewachsene Mensch darf solange fasten, wie er sich gesund und fit fühlt und das Bedürfnis verspürt, dies für seine Gesunderhaltung zu tun. Nach oben hin ist altersmäßig keine Grenze gesetzt.
Wie muß ich mich vorbereiten?
Der Körper ist beim Fasten auf die eingelagerten Reserven angewiesen. Deshalb ist es von sehr großer Wichtigkeit, sich vorher so gesund wie möglich zu ernähren. Das heißt, wir sollten ein paar Wochen vor der Wanderung auf jedes tierische Eiweiß, sowie auf alle Süßigkeiten und Weißmehlprodukte verzichten. Außerdem sollten wir vorwiegend mit Schadstoffen unbelastete (biologische), vitalstoffreiche, naturbelassene Vollwertkost zu uns nehmen, wie Obst, Gemüse, Salate, Körner und Nüsse. Durch eine konsequente Vorbereitung nach unseren Richtlinien können Übergewichtige bereits in der Vorbereitungsphase ein paar Kilo abnehmen. Giftstoffe wie Nikotin, Alkohol und Koffein sind möglichst komplett zu meiden. Weil wir während der Fastenwanderung sehr viel mehr zu Fuß gehen als wir es im Alltag gewohnt sind, ist es ebenfalls von großer Bedeutung ausreichend Wandertraining als Vorbereitung zu absolvieren. Ein ungenügend trainierter Fastenwanderer wird sich während dieser Woche weitaus mehr mit dem Wandern plagen müssen als mit dem Fasten selbst, und so den Nutzen des Fastens beeinträchtigen.
Wie muß ich mich nach dem Fasten ernähren?
Den Wiedereinstieg in die Nahrungsphase machen wir zum Schluß der Fastenwanderwoche gemeinsam mit frischen Früchten und Gemüsen. Für die Ernährung nach dem Fasten gilt dasselbe wie vor dem Fasten: Um den maximalen Nutzen aus der Fastenwanderung zu ziehen, sollte man gerade jetzt die Nahrung so gesund und naturbelassen wie möglich und frei von Giftstoffen gestalten. Im allgemeinen sollte man auf jeden Fall folgende Regel befolgen: Erst nachdem der Enddarm seine Tätigkeit wieder bewiesen hat, darf man grundsätzlich ohne Bedenken wieder zu den alten Essgewohnheiten übergehen.
Wozu ist das Wandern gut?
Das Wandern in frischer Luft regt den gesamten Stoffwechsel an, steigert die Zufuhr von Sauerstoff, unterstützt die sauerstofffähige Fettverbrennung, den Abbau der Giftstoffe, sowie die Säureabatmung durch die Lunge. Der Aufenthalt in der Natur, verbunden mit Gedankenaustausch unter Gleichgesinnten erleichtert das Fasten und gibt die Möglichkeit, neue Horizonte, Einstellungen und Denkweisen zu finden.
Wie steht es mit der Leistungsfähigkeit?
Die Leistungsfähigkeit ist während der Fastenwanderwoche besser als man erwartet. Das kommt daher, dass der Körper die Energie, welche er normalerweise für die Verdauung benötigt, frei zur Verfügung hat. Weil die Entgiftung dem Körper jedoch so manche erhöhte Arbeit abverlangt, sollte man beim Fasten auf übertriebene Kraftakte wie Leistungssport verzichten.
Wie sieht eine Fastenwanderwoche aus?
Die Vorbereitung, d.h. Nahrungsumstellung und -abbau, gestaltet jeder Teilnehmer zuhause nach einer Anleitung, die er nach seiner Anmeldung von uns zugeschickt bekommt. Vor Beginn, also am Vortag der Reise, sollte jeder Teilnehmer schon zuhause die Darmreinigung vornehmen, weil wir so bereits die Hinreise gemeinsam fastend erleben können. Die Tage beginnen mit leichten Gymnastikübungen zur Dehnung und Lockerung der Glieder und um den Kreislauf zu stimulieren. Gegen acht Uhr gemeinsames Teetrinken. Gegen neun Uhr machen wir jeden Tag eine Wanderung von etwa 5-6 Stunden mit einer Mittagspause je nach Gegebenheiten. Das entspricht in etwa 20 - 22 km pro Tag. Tagsüber trinken wir unser Mineralwasser, und am Abend löffeln wir die Gemüsebrühe. Die Abende werden meist zur freien Gestaltung der Teilnehmer belassen, um genügend Ruhe und die Möglichkeit zur Selbstbesinnung zu gewähren. Nach Möglichkeit werden Schwimmbad- und Saunabesuche eingeplant.
Am vorletzten Tag wird das Fasten in der Mittagspause mit dem genüßlichen Verzehr eines Apfels beendet. Am Abend vor der Rückreise beschließen wir endgültig das Fasten mit einen schönen Rohkostteller.
Literatur:
-
Wie neugeboren durch Fasten
Dr. med. Hellmut Lützner
GU-Verlag ISBN 3-7742-6428-7
-
Richtig essen nach dem Fasten
Dr. med. Hellmut Lützner
GU-Verlag ISBN 3-7742-6686-7
Sollten noch weitere Fragen anstehen, schicken Sie uns bitte eine Mail. Wir werden sie gerne beantworten.
info@vitaltrekking.com
zum Seitenanfang